Das Feuerwehr-Gerätehaus

Gruppenfoto der Freiwilligen Feuerwehr Pobershau am Steigerhaus um 1897

 

Anfang 1882 begann man unter Kommandant Richard Händel mit dem Bau eines Steigerhauses. Als Standort wurde eine Fläche gewählt, welche bis heute der Vorplatz des derzeitigen Gerätehauses ist. Das Steigerhaus hat eine Höhe von 10,5 m und ist 2 m breit. Am 9. November erfolgte die festliche Einweihung des im Oktober 1882 fertiggestellten Steigerhauses. Ergänzt wurde dieses Übungsgebäude durch einen als Spritzenhaus dienenden Schuppen, in welchem zwei der drei Spritzen Platz fanden. Das weitere wichtige Feuerlöschgerät lagerte in einem Bretterschuppen. Dies sollte sich am 12. Februar 1913 ändern. Bei einer gemeinsamen Besichtigung des „Spritzenhauses“ stellte der Gemeinderat fest, dass ein neues Spritzenhaus mit Steigerturm „im heimatlichen Baustil“ errichtet werden solle. Als Standort wurde die Parzelle 28 b, und zwar der heutige Standort des Feuerwehrgerätehauses (Amtsseite-Zugstraße 3), gewählt.

Im Jahr 1926 erhielt die Feuerwehr Pobershau die Zusage, das Spritzenhaus baulich verändern zu dürfen. Dies wurde u.a. erforderlich, da die neu erhaltene mechanische Schiebleiter vorübergehend in Räumlichkeiten der Spinnerei Ahner untergebracht ist und ihren zentralen Ort im Feuerwehrgerätehaus finden soll. Der 20. November 1926 war ein großer Tag für die Feuerwehr Pobershau, denn es wurde das neu erbaute Spritzenhaus geweiht und der Wehr zur Nutzung übergeben. Es ergab sich außerdem immer mehr der Bedarf für einen Schulungsraum im Gerätehaus.

Im August/September des Jahres 1962 stellten die Kameraden ein Ersuchen an die Gemeinde, das ehemalige Wohnzimmer als Schulungsraum nutzen zu dürfen. Die Bitte wurde aufgrund der akuten Wohnungsnot im Ort abgelehnt. In Eigenleistung erbrachten die Kameraden der Feuerwehr Pobershau 1962 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes 428 Stunden für die Renovierung des Gerätehauses und 80 Stunden für den Bau einer Kampfbahn. Wie in der DDR üblich, wurden die für die Gesellschaft dienenden Arbeiten in Eigenleistung erbracht. Daher wurde 1971 der bis dato geschotterte und teilweise mit Rasen bewachsene Gerätehausvorplatz innerhalb von 171 Arbeitsstunden mit einer Teermischdecke versehen. Von Juli bis Oktober 1991 wurde das Gerätehaus Pobershau umfassend saniert. Die ehemaligen Drehflügeltore der Fahrzeuggaragen wurden durch neue Tore ersetzt.

Erst 34 Jahre nach dem ersten Ersuchen, sollte dem Bedarf eines Schulungsraums erneut Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Jahr 1995 wurde mit der Planung eines Sozialtrakts im angrenzenden ehemaligen Wohnhaus begonnen. Einige Planungsvarianten später begann im November 1995 die Entkernung des ehemaligen Wohnhauses durch die Gemeindearbeiter. Bis in den April 1996 war der alte Gebäudetrakt bis auf die Fundamente abgebrochen. Im Juni 1996 wurde durch Ausheben der Baugruben und Erstellen der Fundamente mit dem Neubau begonnen. Der Ausbau dauerte noch bis ins Frühjahr 1997 an. Der neue Sozialtrakt bringt nun neben dem Schulungsraum, eine Teeküche, ein Büro und WC‘s D/H (einer Dusche bei den Herren) im Obergeschoss, eine Garage für das Mannschaftstransportfahrzeug im Erdgeschoss unter. Die Garage dient gleichzeitig als Werkstatt und Umkleide für die Einsatzkräfte. 

 





Am 1. Mai 1997, 09.30 Uhr fand die feierliche Schlüsselübergabe des neuen Gerätehausanbaus und dessen Einweihung statt. Im Juni 1998 wurden nachträglich Waschhaustür und -fenster durch Maurer der Gemeinde vermauert. Das ältere Gerätehaus muss stets instandgehalten werden. Es erhielt 2005 einen neuen Betonfußboden und neue Fenster. Dabei erhielten die Wände einen neuen Anstrich. Im Juni 2008 wurde die Elektrik im Gerätehaus erneuert. Im August 2008 erhielt das Feuerwehrgerätehaus an zwei Seiten einen neuen Farbanstrich. Dabei wurde der Schlauchturm in einem leichten Sandton hervorgehoben. Das ehemals rote aufgemalte Feuerwehrwappen wurde durch ein neues Metallwappen mit freigestellten Metallbuchstaben ersetzt. Seither nehmen die Kameradinnen und Kameraden regelmäßig in Eigenleistung kleinere Reparaturen und Malerarbeiten am Gerätehaus vor. Eine Modernisierung ist baulich begrenzt und führte dazu, dass erstmals 2017 der Bedarf des Um- oder Neubaus eines Feuerwehrgerätehauses bei der Stadt Marienberg angemeldet wurde.


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